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Gemeinsames Musizieren macht uns immer sehr viel Spaß

Veröffentlicht am 07.01.2017

Im Flötenunterricht werden Tonübungen gemacht. Die Koordination der Finger bei neuen Tönen bzw. Griffen wird trainiert. Etüden sind melodische Übungen mit einem bestimmten Schwerpunkt. Mal geht es um gleichmäßige Läufe oder um eine stabile Atemführung in langsamen Etüden. Es gibt Etüden für unterschiedliche Dynamik, also leise und laut spielen oder von ganz leise allmählich lauter werden und umgekehrt. Einige Übungen trainieren die Synchronisation zwischen dem Anstoß der Zunge und den Fingern.

Die Vortragsstücke sind dann die Belohnung für die geduldige Kleinarbeit. Sie klingen viel schöner als die Etüden. Aber sie klingen nur gut, wenn man vorher gut am Ton und in allen anderen Bereichen geübt hat.

Oft spiele ich eine zweite Stimme oder eine CD übernimmt die Begleitung.

 

Den Schülern macht es aber viel mehr Spaß, wenn sie zusammen im Duett, Trio oder Quartett spielen können. Das ist eine echte Herausforderung. Zunächst suche ich Noten aus, die den Leistungsmöglichkeiten meiner Schüler entsprechen. Ich stelle ihnen die Noten vor und frage, ob sie ihnen auch gefallen. Dann überlegen wir gemeinsam, welche Stimme für den Schüler in Frage kommt. Das findet im Flötenunterricht mit jedem Schüler individuell statt. Dann wird die jeweilige Stimme gemeinsam mit mir ganz langsam vom Blatt gespielt, um zu erkennen, wo Probleme auftauchen und um dem Schüler einen klanglichen Eindruck zu vermitteln. In den nächsten Flötenstunden wird immer auch an der jeweiligen Trio- oder Quartettstimme geübt. Wenn alle Beteiligten ihre Stimme schon relativ stabil beherrschen, treffen wir uns alle und versuchen das Trio schön langsam zusammenzuspielen. Dabei erkennt jeder Schüler seine Funktion im Melodieverlauf. Mal ist die führende Melodie in der ersten Stimme, dann steht plötzlich eine andere Stimme im Vordergrund. Das gilt es deutlich zu machen. Alle Schüler müssen gut auf einander hören und Rücksicht nehmen, wenn einer oder eine zu aufgeregt ist und nicht gleich alles klappen will. Ich spiele dann als Verstärkung mit und schon geht es. Nie kann ein Schüler alles. Aber jeder kann etwas richtig gut. Das Lob ist die nachhaltigste Methode in der pädagogischen Arbeit und das verdient sich in der Kammermusik jeder gern. Keiner will sich vor den anderen blamieren. Das ist eine gute Motivation zum Üben. Außerdem erkennen die Flötenschüler, dass auch andere mal ein Problem haben mit ihrer Flöte. Oft ist es den bereits fortgeschrittenen Schülern sogar bekannt aus eigenem Erleben. Denn gern denkt man doch, dass man als Einziger etwas nicht kann. Das stimmt ja nie! Und so relativiert sich dieses Gefühl.

Es liegt in meiner Verantwortung, dass alle beteiligten Flötenschüler durch das Zusammenspiel in der Gruppe eine Stärkung ihrer persönlichen Leistungsbereitschaft erfahren, gern miteinander musizieren und dann ein Erfolgserlebnis beim öffentlichen Vorspiel haben. Und die Eltern staunen manchmal nicht schlecht, was ihr Kind da plötzlich alles kann.

Uns macht das gemeinsame Musizieren immer sehr viel Spaß.