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Sommerferien - Eine Herausforderung für meine Flötenschüler

Veröffentlicht am 10.07.2016

Endlich Sommerferien! 6 Wochen keine Schule – wie toll!

Unsere letzte Unterrichtsstunde vor den Ferien haben wir mit Musikspielen und Duetten vom Blatt etwas leger gestaltet. Trotzdem haben alle Schüler Aufgaben über die Ferien bekommen.

Natürlich sollen sie sich erholen. Aber wer 6 Wochen sein Instrument nicht auspackt, hat zum Schuljahresbeginn vieles vergessen. Die kleinen Blockflötenkinder wissen die Griffe für die Töne nicht mehr und haben plötzlich Probleme beim Noten lesen. Die größeren Querflötenschüler kriegen keinen ordentlichen Ton mehr aus ihrem Instrument, weil der Ansatz so völlig aus dem Training kam. Es ist wichtig, dass man sich erholt, auch mal das Instrument für ein paar Tage ganz aus der Hand legt. Aber die Pause darf nicht zu lang werden. Haben die Schüler so viel an Grundlagen vergessen, müssen sie es wieder nachholen. Natürlich schaffen sie das und es geht auch schneller als beim ersten Mal. Aber oft verlieren sie dabei die Lust und Freude an ihrem Instrument. Das hat zur Folge, dass weniger geübt wird. Dadurch verzögert sich der Lernprozess und der Anschluss an das vergangene Schuljahr dauert länger. Und so beginnt ein Teufelskreis, der schließlich mit der Kündigung endet, weil „es keinen Spaß mehr macht“. Dabei war ursprünglich nur die Ferienpause zu groß. Das wird aber oft zu spät oder gar nicht erkannt. Deshalb gebe ich meinen Schülern über die Sommerferien Hausaufgaben auf. So entsteht ein kleiner Druck, denn sie sollen mir ja ihre Aufgaben am Beginn des neuen Schuljahres vorspielen. Also müssen sie ein bisschen üben. Es ist also in ihrem Interesse. Ohne Aufgaben würden viele Kinder sagen, dass sie ja nicht wissen, was sie üben sollen. Sie brauchen die konkrete Aufgabe für ihr zielgerichtetes Üben. Und auch wenn in der ersten Flötenstunde nach den Sommerferien noch nicht alles so gut gelingt, kann ich doch sofort feststellen, ob da eine „Elfriede“ während der Sommerferien gewachsen ist oder der Schüler den inneren Schweinehund besiegt hat. Und das ist auch für das spätere Leben eine wichtige Erfahrung.